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« era quello il suo lavoro era quello il suo mestiere esser corpo da vedere, esser forma da tivù »
Eine Nachricht aus den vermischten Meldungen ist der Ausgangspunkt dieser ausserordentlichen Sammlung: Eine Mutter tötet ihr eigenes Kind. Das Bild in der Zeitung zeigt eine blonde Frau mit provokantem Äusseren, gefangen in einem Jugend- und Erfolgswahn. Der Dichter wird hier zum Chronisten und spürt der Wirklichkeit in ihren verschiedenen Ebenen und Doppelböden nach. Im vorhergehenden Buch («L'opposta riva», 2006) tauchte der Autor in die Welt der Einwanderer unter, im Band Registro dei fragili verfolgte er die Realität der Supermärkte, der Fitnessstudios und der bunten Illusionen in einer vom Fernsehen korrumpierten Gesellschaft. Um diesem peinlichen Reich des Vulgären poetischen Ausdruck zu verleihen, wählt Fabiano Alborghetti (*1970) eine subtil durchdachte Metrik: Er knüpft Strophen von Achtsilbner serpentinenartig aneinander, lässt seine Verse, die immer wieder mal an Kinderreime erinnern, stilistisch sowohl in erhabene Höhen als auch in die unteren Gefilde ausschweifen, rhythmisiert sie durch Binnenreime und klirrende Alliterationen und durchzieht sie mit den abgedroschenen Phrasen der aktuellen Modejargons: «era quello il suo lavoro era quello il suo mestiere / esser corpo da vedere, esser forma da tivù». (Dies war seine Arbeit und dies sein Beruf/ ein Körper zu sein, zur Zurschaustellung, TV-gerecht.)
(Pierre Lepori, übers. von Jacqueline Aerne)
Übersetzung des Titels: Register der Schwachen
Casagrande, Bellinzona 2009
ISBN: 978-88-7713-559-9
In seinen Versepos «Maiser» erzählt der Tessiner Autor Fabiano Alborghetti die Geschichte eines Ausw…