Von Proust übernahm er weder das Mondäne noch die gewundenen Satzstrukturen, wohl aber die Suche nach der verlorenen Zeit – hier die ideale Zeit der Kindheit, die er in seinen Träumen wieder erlebt. Die damit verbundene Melancholie hält ihn zugleich von der Gegenwart fern und prägt seine Schreibweise. So gelingt es dem Autor, sein Leben in Worte zu fassen, ohne es zu beschädigen oder gar auszulöschen. Seine Erinnerungen, Gefühle, Empfindungen und Eindrücke leben auf, sodass wir sie nachempfinden können: Wir riechen den Geruch des Brotes, sehen den Peugeot 203, die Insekten und die Krähen, spüren den Wechsel der Jahreszeiten, das Lächerliche und das Wunderbare, alles in einem nostalgischen, von Humor und Besorgnis durchzogenen Ton. Denn nichts kann das Verrinnen der Zeit aufhalten. «Des pages manuscrites, des pages imprimées, c’était cela ma vie.» («Handgeschriebene Seiten, gedruckte Seiten, das war mein Leben.») Zutiefst berührende Seiten voller Poesie.
(Elisabeth Vust, Viceversa Literatur 5, 2011, Übersetzung von Claudia Müller)
Langversion auf Französisch
D'autre part, Delémont 2010
ISBN: 978-2-940350-19-3