Den Alltag Schweizer Jugendlichen finden wir in der Jugendliteratur selten. Umso schöner hier von Lanz zu lesen, der über Mittag bei der Familie vom «Kolleg» essen geht, einen Abend pro Woche beim gelangweilten Vater verbringt, und den Blogkurs in der Projektwoche ja eigentlich nur «angekreuzelt» hat, weil Lynn auch dort sei. Die ist dann allerdings am ersten Tag gar nicht da. Den Blog schreibt Lanz trotzdem, zu unserem Glück.
Mit Lanz hat der junge Autor Flurin Jecker einen der glaubwürdigsten Protagonisten der neueren Schweizer Jugendliteratur geschaffen. Die mit Helvetismen durchsetzte Kunstsprache, in der Lanz seinen Blog schreibt, ist nie anbiedernd, sondern gerade dadurch authentisch, dass sie nicht eine Jugendsprache schlecht nachahmt.
Ein Coming-of-Age-Roman zwischen Berner Agglomeration und Bündner Bergtälern, wie er bisher gefehlt hat!
Elisabeth Eggenberger
(Quelle: SIKJM)
Nagel & Kimche, Zürich 2017
ISBN: 978-3-312-01022-6