In ihrer Interpretation von Walsers Geschichte hält Käthi Bhend absolut stimmig die Spannung zwischen Ungewöhnlichem und Selbstverständlichem, frei von jeglicher Symbolik. Herr Binggeli verschwindet im Schneegestöber, zum Schluss schaut nur noch die Nase aus dem Schnee heraus, eine Katze beschnuppert sie. Sie, die Katze, tritt bei Bhend als Erzählerin auf, die zum Schluss fragt: «Glaubst du das?»
Ein genialer Einfall, denn während Walser sich mit einem ironischen Schlenker aus der Affäre zieht, wirft die Illustration andere Fragen auf. Käthi Bhend wagt es, ihre Konkretisierung weiterzutreiben. Frau Binggeli näht ihrem Mann den Kopf wieder an. Eine Szene so lapidar und abstrus wie Walsers Einfälle. Und ein Bild, das den Mann, der nichts merkte, noch einmal intensiv zeigt. Er starrt wie immer entgeistert in die Welt. Oder doch nicht? Ist da nicht eine Spur von Röte in seinem Gesicht?
(Hans ten Doornkaat)
Quelle: SIKJM Datenbank
Atlantis, Zürich 2003