Muschg erzählt nach, reflektiert, schmückt aus, lässt weg und verleiht so seinem Helden eine Persönlichkeit, hinter der der Autor selbst spürbar wird. Im Wechsel von Erzählung und Essay erhält der Roman ein spezielles Gepräge, worin sich stilistische Brillanz mit hoher sprachlicher Anschaulichkeit verbindet. Dabei präsentiert sich dieser neue Parzival ironischer und schillernder, leichter, aber auch ambivalenter als sein Vorbild. Vor allem wird die Idee der Erlösung zeitgemäss aufgelöst. Der heilige Gral verwandelt sich in ein dunkles Loch, von dem der Mensch nichts erwarten darf, was er nicht selbst hineinlegt.
(Beat Mazenauer)
Suhrkamp, Frankfurt / M. 1993
ISBN: 3-518-40513-6