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Vierundneunzig Jahre sind ein schönes Alter, vor allem wenn man so rüstig ist wie jener Herr, von dem Urs Widmers Roman "Herr Adamson" erzählt. Sein Geburtstag läuft wie immer im Familienkreis ab, doch am Folgetag möchte der Gefeierte von seiner Enkelin in den verwunschenen Garten seiner Kindheit geführt werden. Acht Jahre war er alt, als er hier Herrn Adamson kennenlernte und mit ihm eine aufrührende Erfahrung machte.
Herr Adamson war ein Toter, der genau in dem Augenblick verstarb, als er selbst geboren wurde. Deshalb kann der Junge seinen Begleiter sehen. Doch der Junge ist neugierig, und folgt Adamson eines Tages mit einem kühnen Sprung durch die Pforte des Lebens - obwohl die Zeit für ihn noch nicht abgelaufen ist. Adamson vermag ihn zu retten, doch danach hat er sich nicht mehr gezeigt. 86 Jahre später spricht der Erzähler das Erlebte auf Band, um sich für Herrn Adamson bereit zu machen.
Urs Widmer erzählt diese Geschichte im Gestus des Plauderers, der sich in alten Reminiszenzen ergeht. Durch Erfahrung klug geworden, vermag der Erzähler sein Kindheitserlebnis präziser zu beschreiben als er es damals wohl erlebt hat. Er tut es mit Witz und Schalk. Dass dieser dabei seinem Autor aufs Haar gleicht und mit ihm das Geburtsdatum teilt, verleiht dem Text einen unterschwellig spürbaren Ernst. Der leichte, luftige Erzählton kann so zum Ende nicht ganz verhehlen, dass es hier um die letzte Stunde, um einen Abschied ohne Punkt geht, einen Augenblick von kleinster, nicht messbarer, unermesslicher Dauer.
(Beat Mazenauer)
Diogenes, Zürich 2009
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