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«Ich habe kein Recht, / nicht Nietzsche zu sein, nicht / Hölderlin, nicht Rilke. Auch ohne / Werke...»
Christian Uetz umkreist in seinem bereits vielbändigen Werk beschwörend zwei Themen: die Liebe (das sexuelle Verlagen) und den Glauben. Sie fallen in eins, wo es um die Liebe geht. Während Jahren hat er diese beiden Epizentren in einer suggestiv rasselnden und ins Wort verliebten Sprache zusammengeführt, die er in Performances eindrücklich vorzutragen verstand – und noch versteht. Uetz ist der absolute Schnellsprech der Schweizer Literatur. In seinem Band „Engel der Illusion“ verleiht er diesen kreiselnden Monolog eine neue Form. Die Gedichte haben je zwischen 6 bis 12 Zeilen in unterschiedlichem Format und Rhythmus. Sie erscheinen in 8 thematisch leicht variierten Gruppen, gefolgt von einem Essay oder Programmtext, der in Uetzscher Manier Realität und Illusion miteinander verhandelt, gipfend in einem mächtigen Endsatz. Ich glaube. Uetz bleibt Uetz, doch er variiert sein Thema lyrisch immer wieder mit schlüssig-paradoxen Wendungen. Es sind die schmissigen Statements, die immer wieder überraschende Volten schlagen und so von schlagender Beweiskraft sind: „Denn wir sind ekstatisch“. Und es sind seine schiefen Sätze, seine paradoxe Logik, seine überraschenden Anspielungen, die seine Poetologie auszeichnen. Wobei Längen und monomanische Manierismen zwingend mit dazu gehören, weswegen sich die Meinungen über seine Lyrik radikal zweiteilen.
(Beat Mazenauer)
Secession Verlag, Zürich 2018
ISBN: 978-3-906910-28-4