Werner Lutz’ poetische Erzählung «Hügelzeiten» ist ein literarisches Kleinod. Ohne ein einigendes Band für seine Wahrnehmungen und Empfindungen zu suchen, gelingen dem schreibenden Ich unverschämt schöne Bilder von unerhörter Luzidität und bemerkenswertem Eigensinn: klingende Bilder, die den Dichter verraten, auch wenn er Prosa schreibt. Die beschwerliche Reise in die innern Abgründe währt eine gute Weile, dann meldet sich die andere Stimme wieder, die Anschluss an die Welt sucht. Beinahe wäre er in seiner Einsamkeit erfroren, schreibt der Erzähler. Indem seine Beobachtungen im Präteritum stehen, gibt der Autor aber zu verstehen, dass jener den Weg ins Leben zurück gefunden hat.
(Beat Mazenauer)
Waldgut Verlag, Frauenfeld 1990
ISBN: 3-03740-289-X